Eine Chemotherapie mit Zytostatika hemmt die Zellteilung, so auch die Teilung und damit Vermehrung der Krebszellen. Durch die Chemotherapie sinkt die Anzahl der Krebszellen im Knochenmark und es wird wieder eine gesunde Blutbildung möglich. Auch gesunde Zellen, die sich häufig teilen, werden durch die Chemotherapie geschädigt, wie zum Beispiel die Zellen der Mund- und der Darmschleimhaut, der Haarwurzeln oder die Blutzellen. Als Nebenwirkung sind demnach Durchfall, Haarausfall, Blutarmut (Anämie) und eine erhöhte Infektanfälligkeit nicht selten. Einige dieser Symptome sind auch behandelbar. So werden beispielsweise sogenannte Antiemetika vorbeugend gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Nebenwirkungen, die in Verbindung mit einer Chemotherapie auftreten, klingen wieder ab, sobald die Chemotherapie abgeschlossen ist.
Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die als Chemotherapie bei CLL eingesetzt werden. Teilweise können sie auch miteinander kombiniert werden. Welche Substanzen in Ihrem Fall geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine grosse Rolle spielen dabei Ihr Allgemeinzustand, mögliche Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) sowie Ihre Erwartungen an die Therapie.
Je nach Art der Chemotherapie bei CLL kann diese als Infusion verabreicht oder in Form von Tabletten eingenommen werden. In beiden Fällen ist eine ambulante Therapie möglich. Das bedeutet, dass für die Dauer der Behandlung kein Aufenthalt im Spital erforderlich ist. Die Tabletten können Sie entsprechend der Anordnung Ihres behandelnden Arztes selbstständig zu Hause einnehmen. Infusionen kann Ihr Arzt entweder in seinen Praxisräumen verabreichen oder in der Tagesklinik bzw. im Ambulatorium eines Spitals.
Die Chemotherapie bei CLL dauert in der Regel einige Monate. In dieser Zeit werden mehrere Behandlungszyklen durchgeführt. Je nach Therapieschema können dabei unter Umständen auch Behandlungspausen von einigen Tagen oder Wochen eingeplant werden. Während dieser Zeit haben die gesunden Blutzellen Gelegenheit, sich zu erholen, da diese durch die Chemotherapie ebenfalls geschädigt werden. Während der Behandlungspause überwacht Ihr Arzt regelmässig Ihr Blutbild, um allenfalls bei einem Wiederauftreten der CLL (Rezidiv) rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen und eine erneute Behandlung zu veranlassen.